Eine Ehe auf dem Prüfstand
„Sissi Schicksalsjahre einer Kaiserin“ ist der letzte Teil der Sissi-Trilogie von Ernst Marischka aus dem Jahr 1957.
Herz und Schmerz weitab vom Hof
Im 1957 erschienenen Heimatfilm stehen Themen wie Freundschaft, Liebe, romantische Verwicklungen und Konflikte innerhalb der Familie im Vordergrund. Die Handlung spielt vorwiegend in
- Ungarn,
- Madeira und
- Korfu.
Die Gerüchteküche brodelt
„Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ beschreibt die Beziehungsschwierigkeiten und romantischen Verwicklungen innerhalb und außerhalb der Ehe des Kaiserpaars.
Sissi hält sich vorwiegend in Ungarn auf, wo sie abseits vom Hofzeremoniell in Gödöllö unbehelligt leben kann.
Schon nach kurzer Zeit dichtet man ihr eine Liebesaffaire mit Graf Andrássy an, mit dem sie auch tatsächlich einen Hauptteil ihrer Zeit verbringt. Dieser macht ihr auf einem Fest, das er ausgerichtet hat, ein Liebesgeständnis. Für Sissi kommt ein Verhältnis jedoch nicht in Frage und sie weicht dem Konflikt aus, indem sie die Veranstaltung verlässt.
Auf dem Rückweg nach Wien, begleitet von ihrer Tochter, begegnet sie ihrem Ehemann, der sich ebenfalls zu ihr aufgemacht hatte. Franz Joseph, verunsichert wegen der Gerüchte über die angebliche Untreue seiner Frau, hat ebenfalls beschlossen, Sissi von Ungarn zurück an den Wiener Hof zu holen.
Alte Liebe rostet nicht
Dazu kommt, dass Franz Joseph seine Schwägerin Néné, die eigentlich ursprünglich für ihn vorgesehen war, zwischenzeitlich ihre Liebe gestanden hat und er dieser pikanten Situation ausweichen will.
So nimmt sich das Kaiserpaar eine kleine Auszeit in Form eines Urlaubs, um Abstand von den jeweils romantischen Verwicklungen zu bekommen und Zeit für sich zu haben. Unterdessen wird ein Lungenleiden bei der jungen Kaiserin festgestellt, das sich schon bei ihrem Aufenthalt in Ungarn angekündigt hatte.
Die starken Schmerzen und der angegriffene Gesundheitszustand seiner Frau bereiten Franz Joseph ernste Sorgen und bringen ihn an den Rand einer Depression. Seine Mutter schlägt schon vor, sich nach einer Nachfolgerin Sissis umzusehen, was Franz Joseph jedoch entrüstet von sich weist.
Gesundung dank der mütterlichen Fürsorge
Sissi versucht unterdessen, im milden Klima auf Madeira und Korfu gesund zu werden und hält sich streng an die Vorgaben des Arztes.
Die österreichisch-ungarische Bevölkerung meint durch die wiederholte Trennung des Kaiserpaars wiederum – wie schon in „Sissi – Die junge Kaiserin“ – ein Indiz für dessen baldige Scheidung zu sehen. Doch Sissi wird wieder gesund, nicht zuletzt auch wegen der aufopfernden Pflege ihrer Mutter.
Es lebe die Liebe!
Das wieder vereinte Kaiserpaar fährt in „Sissi Schicksalsjahre einer Kaiserin“ nach Italien und ist Gast in der Mailänder Scala, wo ihm statt der Aristokraten verkleidete Dienstboten huldigen. Eine Provokation, die noch übertroffen wird durch das Anstimmen eines revolutionären Liedes!
Doch anstatt die Oper zu verlassen, befreit Sissi sich aus der misslichen Situation, indem sie so tut, als merke sie nichts von der Farce: Sie spielt mit.
Die gleiche Ablehnung durch die Bevölkerung erfährt das Kaiserpaar in Venedig, wo das Volk sie demonstrativ mit Schweigen bestraft.
In der Abschlussszene schließlich läuft Sissis kleine Tochter auf die Kaiserin von Österreich-Ungarn zu. Sie fallen sich in die Arme und das italienische Volk, von Gefühlen übermannt, ruft: „Viva la Mamma“.
Schluss mit Sissi
Dieser Film erhält als einziger der Sissi-Trilogie von der Filmbewertungsstelle das Prädikat „wertvoll“. Der Film nimmt außerdem am Wettbewerb um die Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1958 teil.
Romy Schneider war für „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ nur widerwillig gewonnen worden. Sie bedingt sich vor Beginn der Dreharbeiten aus, danach andere Rollen spielen zu dürfen.
Ein von Ernst Marischka geplanter vierter Sissi-Film kommt dann aufgrund der standhaften Verweigerung Romy Schneiders nicht zustande. Sie wollte nicht länger in die „Sissi“-Schublade gesteckt werden.
eigentlich sollte einmal ein nicht verkischter Film ueber Kaiserin Elisabeth auf den Markt tudem war sie gross und nicht klein