Sissi – Die junge Kaiserin

Eine strenge Schwiegermutter und erster Ehestreit

„Sissi – Die junge Kaiserin“ ist der zweite Teil der „Sissi“ Trilogie von Ernst Marischka aus dem Jahr 1956.

Romantische Streitereien, Liebe und Geschichte

Im Vordergrund des Films steht, wie auch schon im ersten Teil der „Sissi“-Trilogie, eine romantische Liebesgeschichte mit glücklichem Ausgang. Der Film ist ein von realen historischen Begebenheiten inspirierter Historienfilm.

Schönbrunn ist nicht Possenhofen

Es geht um die persönlichen und politischen Schwierigkeiten, mit denen das junge kaiserliche Paar zu kämpfen hat. Sissi und Franz Joseph genießen anfangs ihr junges Eheglück. Allerdings wird Sissi auch immer mehr klar, dass sie auf Schloss Schönbrunn nicht die Freiheiten hat wie im bayerischen Possenhofen unter der Obhut ihrer unkonventionellen Eltern. Am Wiener Kaiserhof beherrscht das strenge spanische Hofzeremoniell den Alltag und sie hat sich ihm zu unterwerfen.

Allein die Beziehung zu ihrem Hoflehrer bietet etwas Abwechslung in der Tristesse. Er erzählt ihr viel Wissenswertes von seinen Reisen durch das österreichische Kaiserreich.

Trennung von Sophie

Erschwerend kommt hinzu, dass Schwiegermutter Erzherzogin Sophie die junge Kaiserin bei jedem Schritt überwacht. Sie entzieht ihr auch ihr erstgeborenes Kind Sophie, das nach der Großmutter benannt wird.

Sissi leidet sehr unter der Trennung von ihrer Tochter und bittet Franz Joseph um Hilfe gegen die strenge und herzlose Schwiegermutter.

Franz Joseph jedoch verhält sich loyal seiner Mutter gegenüber und vertritt die gleiche Einstellung. Sissi sei schließlich selbst noch ein Kind, unfähig, die kleine Prinzessin Sophie entsprechend streng zu erziehen. Außerdem müsse sie erst mal lernen, ihren repräsentativen Pflichten als Regentin gerecht zu werden.

Zurück in die Arme der Eltern

So verlässt Sissi schließlich Schönbrunn und flüchtet sich verzweifelt ins bayerische Possenhofen zu ihren Eltern.

Der durch den Machthunger, Kontrollzwang und der Gefühllosigkeit der Schwiegermutter ausgelöste Ehestreit zwischen Sissi und Franz Joseph wird dadurch beigelegt, dass er ihr nach Bayern nachreist und sie um Verzeihung bittet. In Possenhofen versöhnt sich das junge Kaiserpaar und verbringt inkognito ein paar Tage in Tirol.

Zurück in Wien, entkräftet ein offizieller öffentlicher Auftritt der beiden Kontrahentinnen Sissi und Erzherzogin Sophie erste Trennungsgerüchte des Ehepaars. Dies ändert nichts daran, dass Erzherzogin Sophie weiterhin versucht, Einfluss zu haben und über die Erziehung ihrer Enkelin zu bestimmen.

Erst Ludowika, die Mutter Sissis, vermag zwischen den beiden mächtigsten Frauen des Kaiserreichs zu vermitteln. Sissi darf endlich die Erziehung ihrer Tochter selbst übernehmen, wodurch der Streit beigelegt wird.

Sissi und die Diplomatie

Was die Politik angeht, bereiten Unruhen in Ungarn und ein drohender Krieg mit dem russischen Zarenreich dem Kaiser Sorgen und belasten die junge Ehe.

Durch Sissis Fürsprache lässt Franz Joseph sich schließlich als Geste seiner grundsätzlichen Verhandlungsbereitschaft dazu bewegen, politische Gefangene in Ungarn zu begnadigen.

Die daraus resultierende Annäherung zwischen Österreich und Ungarn ist somit ein Erfolg, den die junge Kaiserin für sich verbuchen kann.

Die junge Kaiserin nimmt auf die Bitte Graf Andrássys schließlich an einem offiziellen Empfang der ungarischen Delegation teil und das Kaiserpaar reist nach Ungarn, wo sie zum König und Königin des Ungarischen Volkes gekrönt werden.

Ein Traum von Geschichte

In „Sissi die junge Kaiserin“ werden die politischen Verflechtungen der Doppelmonarchie Österreich-Ungarns beleuchtet.

Der Film wird zu einem Kassenschlager. Er kommt in dreißig Ländern in die Kinos. 1957 läuft das Werk in Cannes als Beitrag Österreichs als Wettbewerbsfilm.

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