Romy in ihrer letzten Rolle
„Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ ist ein französischer Film aus dem Jahr 1982.
Das Wichtigste im Überblick:
- Deutscher Titel: Die Spaziergängerin von Sans-Souci
- Originaltitel: La passante du Sans-Souci
- Produktionsland: Frankreich
- Originalsprache: Französisch
- Erscheinungsjahr: 1982
- Länge Kinofassung: 110 Min
- Regie: Jacques Rouffio
- Musik: Georges Delerue
Besetzung :
- Romy Schneider: Elsa Wiener/Lina Baumstein
- Michel Piccoli: Max Baumstein
- Helmut Griem: Michel Wiener
- Dominique Labourier: Charlotte Maupas
- Gérard Klein: Maurice Bouillard
- Mathieu Carrière: Ruppert/Frederico
- Jacques Martin: Marcel
- Wendelin Werner: junger Max
- Marcel Bozonnet: Mercier
- Christiane Cohendy: Helene Nolin
- Pierre Michaël: Me Jouffroy
- Véronique Silver: Präsidentin des Tribunals
- Maria Schell: Anna Helwig
Der Sieg des Guten über das Böse
Einige typische Motive des filmischen Melodrams treten in der „Spaziergängerin von Sans-Souci“ auf, wie z.B. der Kampf von Gut gegen Böse. Die klassische Personenkonstellation ist ein Dreieck, in dem die Protagonisten untereinander in Verbindung stehen.
Es besteht aus Heldin, Schurke und Held, wobei es meistens um eine Liebesgeschichte geht. Der Schurke versucht im Verlauf des Films, die Moral der Heldin zu brechen und das Glück der beiden Liebenden aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Held steht der bedrohten Heldin bei und mit seiner oder der Hilfe befreundeter Ratgeber kann sie dem oft klassenfremden Schurken widerstehen.
Lebenslanger Kampf für Gerechtigkeit
Der Präsidenten einer Hilfsorganisation Max Baumstein (Michel Piccoli) wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als er in einem ausländischen Diplomaten einen faschistischen Botschaftsrat (Mathieu Carrière) erkennt. Er erschießt den Menschen, der für den Tod der Menschen, die er liebte, verantwortlich ist, und stellt sich anschließend der Polizei.
In Rückblenden erfährt der Zuschauer von den traumatischen Erlebnissen Max Baumsteins, die ihn zum Mord an dem Diplomaten veranlassen: Der Tod seiner jüdischen Eltern, seine Verkrüppelung durch die SA, seine Flucht und der Überlebenskampf seiner Pflegemutter Elsa Wiener (Romy Schneider), einer deutschen Emigrantin in Paris, deren Mann Michel (Helmut Griem) ins KZ gebracht worden war.
Romy in einer Doppelrolle
„Die Spaziergängerin von Sanssouci“ arbeitet mit politischen Bezügen zur Nazi-Zeit, wirkt allerdings in weiten Teilen konstruiert und setzt die NS Zeit als nostalgische Zeitkulisse ein.
Romy Schneider tritt in einer Doppelrolle auf und verkörpert die zwei für Max Baumstein prägenden Frauengestalten: seine Pflegemutter Elsa Wiener und seine Ehefrau Lina Baumstein.
Aufgrund der schauspielerischen Leistung Romy in ihrer letzten Rolle ein sehr sehenswertes Werk.
Persönliche Widmung für David und seinen Vater
Die Widmung „Für David uns seinen Vater“ im Vorspann des Films bezieht sich auf Schneiders Sohn David und dessen Vater, ihren geschiedenen Ehemann Harry Meyen:
Am 5. Juli 1981 verunglückt ihr damals vierzehnjähriger Sohn beim Versuch über den Gartenzaun zu klettern. Er verlor das Gleichgewicht und wurde von einer Metallspitze des Zauns aufgespießt. Der tragische Unfall ging durch sämtliche Medien.
Romy Schneider stirbt im Erscheinungsjahr des Films und war aufgrund ihres plötzlichen Todes am 29. Mai 1982 nicht mehr in der Lage, sich in „Die Spaziergängerin von Sanssouci“ selbst zu synchronisieren.
Wer interpretiert mir den Titel des Films?