Die Dinge des Lebens

Was wirklich zählt…

„Die Dinge des Lebens“ ist der Titel eines französischen Films aus dem Jahre 1970. Regie führt Claude Sautet.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Deutscher Titel: Die Dinge des Lebens
  • Originaltitel: Les choses de la vie
  • Produktionsland: Frankreich, Italien, Schweiz
  • Originalsprache: Französisch
  • Erscheinungsjahr: 1970
  • Länge: 82 Minuten
  • Altersfreigabe: FSK 16
  • Regie: Claude Sautet

Besetzung:

  • Michel Piccoli: als Pierre Bérard
  • Romy Schneider: Hélène
  • Gérard Lartigau: Bertrand Bérard
  • Jean Bouise: François
  • Boby Lapointe: LKW-Fahrer
  • Lea Massari: Catherine Bérard

Zerbrechlichkeit des Daseins

In „Dinge des Lebens“ geht es Sautet, wie in vielen seiner Filme der 1970er und 1980er Jahre, um die Beschreibung der menschlichen Beziehungen und Konflikte. Zu sehen z.B. auch in „Mado“. Der Film ist eine Adaption einer Romanvorlage Paul Guimards. Der Grundsatz Sautets war dabei, „verschönern“ und „Geschichten erzählen, ohne zu lügen“.

Eine Krise, ein Unfall, ein besonderes Vorkommnis steht dabei am Anfang der Filmhandlung und zeigt die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz.

Rückblende

„Die Dinge des Lebens“ beginnt mit einem Unfall, in dem ein Mann schwer verletzt wird. Der Zuschauer sieht den ins Schleudern geratenen und sich überschlagenden Wagen mehrmals in Zeitlupe. Wie es zu diesem Unfall kommt, erfährt der Zuschauer in verschiedenen Rückblenden.

Pierre Bérard (Michel Piccoli) lebt als Architekt in den Mittvierzigern mit seiner jüngeren Freundin, der Übersetzerin Hélène (Romy Schneider), zusammen. Er hat seine Frau Cathérine (Lea Massari) und seinen etwa zwanzig Jahre alten Sohn Bertrand (Gérard Lartigau) verlassen, kann sich aber nicht endgültig zwischen den beiden Lebensentwürfen entscheiden.

Nach wie vor pflegt Pierre sowohl zu seiner Ex-Frau als auch zu seinem Sohn ein sehr gutes Verhältnis. So bittet Bertrand seinen Vater auch, den Sommerurlaub mit ihm und Cathérine auf der Ile de Ré zu verbringen.

Pierre erinnert sich an den glücklichen Familienurlaub auf dieser Insel und sagt daraufhin zu, obwohl er seiner Freundin bereits versprochen hat, mit ihr nach Tunis zu reisen.

Missverständnisse

Als Hélène von den Plänen ihres Partners erfährt, reagiert sie enttäuscht und fürchtet, Pierre zu verlieren. Daraufhin geraten die beiden in eine schwerwiegende Krise. Nach einem heftigen Streit macht sich Pierre auf den Weg zu einem Geschäftstermin nach Rennes.

Nachdem Pierre sein bisheriges Leben hat Revue passieren lassen, entscheidet er sich dazu, einen Brief aufzusetzen, mit dem er seine Beziehung zu Hélène beenden möchte. Am Postschalter verlässt ihn allerdings der Mut, er schickt den Brief nicht ab und nimmt stattdessen per Telefon Kontakt zu ihr auf.

Hin- und Hergerissen

Pierre hinterlässt ihr die Nachricht, so schnell wie möglich nach Rennes zu kommen, wo er sehnsüchtig auf seine Liebe warten wird. Auf dem Weg nach Rennes erblickt er eine feiernde Hochzeitsgesellschaft, woraufhin er sogar beschließt, um die Hand seiner Freundin anzuhalten.

Während seiner Weiterfahrt in Richtung Rennes ereignet sich schließlich der Unfall, mit dem der Film beginnt. Pierre kann einem liegengebliebenen Viehtransporter nur im letzten Moment ausweichen und wird bei seiner Fahrt in einen Graben aus dem Fahrzeug geschleudert. Schließlich bleibt er auf einer Wiese liegen, wo ihm die Bilder seines Lebens durch den Kopf gehen.

Glückliche Zeiten

Pierre erinnert sich sowohl an die schönen Zeiten mit seiner Ehefrau, als auch an sein erstes Treffen mit Hélène. Allerdings kann er sich nicht artikulieren.

Währenddessen hört Hélène die Nachricht, die ihr Pierre per Telefon hat zukommen lassen, und macht sich daraufhin sofort auf den Weg nach Rennes. Während ihrer Fahrt kommt sie an der Unfallstelle vorbei und erfährt, dass ihr Freund ins Krankenhaus gebracht wurde.

Dort trifft Hélène schließlich auf Cathérine und Bertrand, die ebenfalls von dem Unfall erfahren haben. Eine Krankenschwester übergibt Cathérine die Sachen, die der inzwischen verstorbene Pierre bei sich trug, darunter auch den an Hélène adressierten Brief, mit dem er die Beziehung beenden wollte.

In dem Moment als Hélène ins Krankenhaus kommt, zerreißt Cathérine den Brief.

Ein klassischer Sautet

Der Film wird im Jahre 1970 mit dem renommierten Louis-Delluc Preis ausgezeichnet. Zudem läuft „Die Dinge des Lebens“ auch auf dem Filmfestival in Cannes.

Mittlerweile gilt das Werk als Klassiker. Diesen Status verdankt der nicht zuletzt seinen hervorragenden Schauspielern. Auch die von Philippe Sarde komponierte Filmmusik gilt nach wie vor als einer der schönsten Filmmusiken des französischen Films.

Für Sautet bedeutet „Die Dinge des Lebens“ den endgültigen Durchbruch, er wird damit zu einem der erfolgreichsten Regisseure seines Landes.

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