Das wilde Schaf

Ein Spiel um Verführung und Manipulation

Das „Wilde Schaf“ ist ein Film des französischen Regisseurs Michel Deville aus dem Jahr 1974. Romy spielt darin die Geliebte des Frauenhelden Nicolas Mallet.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Deutscher Titel: Das wilde Schaf
  • Originaltitel: Le mouton enragé
  • Produktionsland: Frankreich
  • Originalsprache: Französisch
  • Erscheinungsjahr: 1974
  • Länge: 105 Minuten
  • Altersfreigabe: FSK 12
  • Regie: Michel Deville

Besetzung:

  • Jean-Louis Trintignant: Nicolas Mallet
  • Jean-Pierre Cassel: Claude Fabre
  • Romy Schneider: Roberte Groult
  • Jane Birkin: Marie-Paule
  • Florinda Bolkan: Flora Danieli
  • Georges Wilson: Lucien Lourceuil
  • Henri Garcin: Berthoud
  • Michel Vitold: Prof. Georges Groult
  • Dominique Constanza: Sabine
  • Jean-François Balmer: Vischenko
  • Estella Blain: Shirley Douglas
  • Betty Berr: Sylvie
  • Mary Marquet: Tania Hernance

Dekadente Liebschaften

Die frivole Gesellschaftssatire orientiert sich in groben Zügen an der Struktur des französischen Romans „Gefährliche Liebschaften “ von Choderlos de Laclos von 1782. In dem Roman geht es um ein ästhetisch perfekt inszeniertes, perfides Intrigenspiel am Vorabend der Französischen Revolution und zeigt die korrupte Dekadenz der Epoche.

Die „allzu elegante Regie“ in „Das Wilde Schaf“ nimmt allerdings der eigentlichen psychologischen Brisanz der Thematik jede Schärfe, wie das Lexikon des internationalen Films urteilt.

Der Langweile des Daseins entfliehen

Nicolas Mallet (Jean-Louis Trintignant), Pariser Bankangestellter ohne größere Lebensziele, spricht aus einem spontanen Impuls heraus Marie-Paule (Jane Birkin) auf der Straße an. Er lädt sie zum Kaffee ein und verabredet sich mit ihr.

Vor seinem Freund Claude Fabre (Jean-Pierre Cassel) prahlt er, seine Eroberung jederzeit ins Bett bekommen zu können, was ihm auch am nächsten Tag gelingt.

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst

Claude ist ein erfolgloser Schriftsteller. Er erkennt in der plötzlichen Wandlung seines schüchternen Freundes zum Frauenhelden die eigene Chance, ihn auf sein Geheiß zur Romanfigur zu stilisieren, um an Stoff für ein Buch zu kommen.

Dazu manipuliert er Nicolas und veranlasst ihn, seinen Vorschlägen folgend das Leben zu gestalten. Nicolas lässt sich auf das Experiment ein und kündigt seinen Job bei der Bank.

Mindestens einmal pro Tag begeht er eine ungewöhnliche Handlung, wie z.B. das Ansprechen unbekannter Frauen auf der Straße oder die Benutzung eines Chauffeurwagens.

Claude veranlasst Nicolas in zunehmenden Maß, sein Umfeld zu manipulieren und auszunutzen, um ihn zu einer selbstherrlichen Persönlichkeit aufzubauen.

Hochschlafen in die Chefetagen?

Der gesellschaftliche Aufstieg Nicolas‘ ist begleitet von Liebes-Affairen mit Frauen einflussreicher Männer oder einer reichen Witwe.

So bringt Claude seinen Schützling Nicolas in „Das wilde Schaf“ z.B. auch dazu, die Frau eines Bekannten zu verführen, bei dem sie zusammen zum Abendessen eingeladen sind. Die frustrierte Roberte (Romy Schneider) lässt sich auf ein Abenteuer mit Mallet ein und wird schwanger.

Der gehörnte Ehemann, Georges Groult (Michel Vitold) erschießt seine Frau und anschließend sich selbst, als er von dem Verhältnis erfährt. Seine eigene Freundin Marie-Paule benutzt Nicolas, um sich über sie Kontakte zu dem wohlhabenden älteren Herrn Lucien Lourceuil (Georges Wilson) zu verschaffen und politischen Einfluss zu gewinnen.

Sie heiratet Lourceuil, kurz nachdem er Witwer geworden ist, und pflegt trotzdem ihre Liebschaft zu Nicolas weiter.

Vordergründig geht es in „Das wilde Schaf“ um Einflussnahme in gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Dingen.

Dekadenz als Endzweck?

Aber eigentliches Ziel des dekadenten Plans von Claude ist es, Nicolas auf seine frühere große Liebe Shirley Douglas anzusetzen. Er will sehen, ob sie ihm widerstehen kann. Dies verschweigt er Nicolas aber.

Nicolas berichtet von seinen erfolgreichen Verführungskünsten und Claude begeht daraufhin Selbstmord. Als Lucien Lourceuil stirbt, heiratet Nicolas seine Freundin Marie-Paule.

In seiner teilweise extremen Überzogenheit, beruht die Qualität des Films im Wesentlichen auf dem überzeugenden Spiel der fantastischen Darsteller.

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