Romy Schneider Filme bald in 3D sehen? Neue Herausforderungen auch für das 2D-Fernsehen!

Welcher Sissi-Liebhaber träumt nicht davon noch tiefer in die Welt der jungen österreichischen Kaiserin einzutauchen? Mit dem sich rasant verbreitenden 3D Format und den dazugehörigen Endgeräten scheint dieser Traum für viele Sissi-Fans zum Greifen nah. Macht die neue revulotionäre Technik Sissi bald zum 3D-Spektakel?

James Cameron revolutioniert die Filmgeschichte

Ob James Cameron erahnt hat, welchen „Hype“ er mit Avatar, dem aufwendig produzierten Science-Fiction Liebesfilm mit grünem Stempel, im Bereich 3D-Kino und 3D-Filme lostreten würde? Man weiß es nicht. Dafür ist aber etwas ganz anderes gewiss: Cameron hat erneut Filmgeschichte geschrieben und Maßstäbe gesetzt – von der Produktionstechnik bis hin zu den enormen Absatzzahlen.

Und noch etwas hat er geschafft. Wenn es um das Thema 3D geht, kommt Avatar fast schon zwangsläufig zur Sprache. Dabei geht 3D jetzt bereits in eine neue, spannende Ära. War man sich anfangs noch nicht sicher, ob 3D tatsächlich vom Zuschauer angenommen werden würde, sprechen die Verkaufszahlen von 3D-Fernsehgeräten mittlerweile für sich selbst. Somit wurde der Ball jetzt dem Fernsehen zugespielt und stellt dieses vor ganz neue Herausforderungen.

Die 3D-Technik kurz erklärt

Um zu verstehen, weshalb das eine solch große Herausforderung für das Fernsehen bedeutet, ist es erst wichtig zu verstehen, wie 3D-Filme überhaupt funktionieren. Es gibt dabei zwei verschiedene Techniken, die allerdings über dasselbe Prinzip funktionieren; das aktive und das passive 3D. Beim passiven 3D-Film, welches sich eher durchzusetzen scheint, setzen Sie sich die aus dem Kino bekannten 3D-Brillen auf.

Der Film besteht im Prinzip aus zwei gleichzeitig laufenden Filmen, die mit der Brille für dann jeweils ein Auge zu sehen sind, der 3D-Effekt ist jetzt sichtbar. Beim aktiven 3D wird dieser Prozess in der Brille selbst gesteuert und wäre somit das geringere Problem. Da diese Variante aber teuer und auch unbequem ist wegen der sperrigen Brille, hat sich das passive 3D durchgesetzt. Folglich müssen sich auch die Fernsehanstalten anpassen.

Die Problematik für das Fernsehen

Hier gilt es wieder, zwei Probleme zu lösen. Zwar steigt die Zahl der Haushalte mit 3D-Fernsehgeräten, doch insgesamt machen diese Haushalte immer noch nur einen Bruchteil aller Haushalte aus. Außerdem will man Zuschauer, die keinen 3D-Fernseher haben, nicht benachteiligen. Würde man jedoch einen 3D-Film nach dem passiven Verfahren zeigen, hätten Sie als Zuschauer über einen 2D-Fernseher praktisch ein geteiltes Bild zu sehen. Somit wären 3D-Produktionen nur für Haushalte mit entsprechendem Gerät von Vorteil.

Beim ZDF geht man deshalb einen ganz neuen Weg. Dort beginnt man, Produktionen in 2D und in 3D abzudrehen. Die Schwierigkeit ist nicht das Drehen selbst, bei 3D sind es zwei Kameras, welche gleichzeitig laufen. Für 2D lässt man also nur eine Kameraaufnahme weg. Der Schnitt ist jedoch komplizierter, weil 3D-Einstellungen anders wirken als 2D-Einstellungen. Spezielle Sequenzen müssen darum, je nach Technik, langsamer oder schneller ablaufen, entsprechend auch eine jeweils langsamere oder schnellere Musik.

Erste Lösungswege von Fernsehanstalten

Somit müssen beide Produktionen unabhängig voneinander geschnitten werden. Bei der Ausstrahlung bedient sich das ZDF dabei einer Lösung nach Art eines „salomonischen Urteils“. Mittlerweile gibt es auch 3D-TV-Geräte, die HbbTV-tauglich sind, also direkt vom Internet Filme auf den Bildschirm bringen. Mit diesen Geräten können Sie die Filme dann in voller 3D-Qualität betrachten. Für alle anderen Zuschauer wird der Film wie bisher in 2D ausgestrahlt.

Gleichzeitig stellt das ZDF nun seine 3D-Produktionen im Internet zum Download zur Verfügung. Wenn Sie über einen normalen 3D-Fernseher verfügen, der kein HbbTV beherrscht oder die Internetverbindung zu langsam ist, laden Sie den Film einfach in 3D auf einen USB-Stick und können ihn sich dann über den Stick in 3D ansehen. Vorteil: Sie können sich den Film ansehen, wann Sie wollen.

Keine gute Lösung sind übrigens ebenfalls aufkommende 3D-Fernsehgeräte, die 2D-Filme in 3D umrechnen. Der 3D-Effekt wirkt dabei sehr künstlich, was auch nicht verwunderlich ist – ein Fernsehgerät soll praktisch nebenbei machen, wofür James Cameron mit Avatar Monate, ja gar Jahre, brauchte – nämlich einer entsprechenden, grandiosen Filmqualität mit bleibender Wirkung.

Für Sissi-Fans bleibt alles beim Alten

Wer auf Qualität beim Fernsehen nicht verzichten möchte, der muss auch weiterhin mit der 2D-Version der beliebten Sissi-Filme Vorlieb nehmen. Ohne aufwendige Filmneuauflage bei der die beliebte Standardbesetzung fehlen würde, wird uns Sissi leider weiterhin nur in der 2D-Fassung zur Verfügung stehen. Zwar gibt es auch die Möglichkeit Filme im 2D-Format aufwendig nachzubearbeiten und ins 3D-Format umzuwandeln. Die Qualtität eines 3D gefilmten Films wird hier bei allerdings bei weitem nicht errreicht.

Für die Nostalgie der Sissi-Filme ist das 2D-Format sicherlich auch das passendere. Sissi in 3D ist zwar eine schöne Wunsch-Vorstellung, würde aber der Sissi-Illusion eher Schaden zufügen.

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